Dienstag, 12. Juni 2007
6. Juni - Block G8
gipfelstuermerin, 16:22h
Es ist halb 8 Morgens als wir aufstehen und uns in kleinen Gruppen per Zug oder Auto zum vereinbarten Bahnhof bewegen. Dort treffe ich auf einen der Menschen vom Naked Block und unser Tandem gesellt sich zur Bezugsgruppe Spätzletaxi hinzu, ja es sind fast nur Schwaben ;)
Wir nehmen dann irgenwann den Bus und laufen den Rest der Strecke, unterstützt von einem älteren Einwohner mit Rad nach Admannshagen. Dort formiert sich Block G8. Nachdem unser orangener Finger leider nicht stattfindet, gesellen wir uns einer anderen Farbe zu und ziehen durch die Felder. Nach einiger Zeit taucht am Horizont die erste Querstraße und die Polizei auf. Wir kennnen das Spiel, wir haben es alle geübt. Ausfächern, ausschwärmen, die Bezugsgruppe im Auge behalten und durch. Einige schaffen es zwischen den eng geparkten Mannschaftswagen durchzuspringen. Ein unglaubliches Gefühl, wir haben es soweit geschafft, die Mehrheit ist durch und wir freuen uns unglaublich. An der zweiten Sperre sind die Finger schon etwas erschöpft und die Polizei mit Wasserwerfer besser aufgestellt. Durch privatgärten hindurch gelangen wir an ein unbewachtes Stück der Straße und schließen uns auf der anderen Seite den anderen wasserbeworfenen wieder an.
Bis zum Blockadepunkt ist nur noch ein Feld zu überqueren, welches auch äußerst gut gelint.
Dort angekommen, versucht eine Berliner Einheit noch verzweifelt ins Feld zu laufen, aber drei Blockadegruppen auf der selben Straße, das überfordert die Polizei, welche auch zügigst ihr Scheitern eingesteht und durch freundlichen Umgang mit den Demonstranten signalisiert, dass hier erstmal Ruhe sein soll. Nach einiger Diskussion der Polizei mit dem DelegiertenPlenum gewährt die Mittlere Blockade den Fahrzeugen den Abzug. Allerdings sind die Einheiten nun von 2 Blockaden gekesselt.
Ich werde nicht die Anfrage der Polizei an die Blockaden vergessen: 1. Lassen Sie uns nach hause, wir sind seit 24 stunden im Einsatz, wir kriegen ärger mit der gewerkschaft, 2. könnten Sie unsere leeren Einsatzfahrzeuge auf dem Parkplatz bewachen?
Irgendwann ist die Stimmung sehr gelöst, es werden BILD- gegen taz-zeitungen mit der Polizei getauscht. Die Polizei versucht eine Auflösung der ersten Blockade vor ihr, erlaubt dieser aber am Ende sich den anderen inzwischen fast vereinten 2 Blockaden anzuschließen. Als nach Stunden die Fahrzeuge immer noch nicht wegfahren konnten, täuscht die Einsatzleitung eine Räumung an. Ein Wasserwefer kommt, die Polizisten behelmen sich und stehen im Block. Eine Frage stellt sich, wie wollen die vieleicht 200 übermüdeten Polizeikräfte die 2000 Menschen räumen. Nachdem die Blockade sich binnen kürzester Zeit zusammengefunden hat und Planen über sich ausbreitet, ergreift ein Sprecher von x-tausend Mal quer das wort. "Die sind wütend, sie haben hunger, und sie haben Angst, weil wir so viele sind". Daraufhin nehmen die Beamten ihre Helme ab, die Polizei fahrzeuge entfernen sich über die Wiese neben der Blockade und nutzen die suggeriert angespannte situation. Einige Beamte heben ihre Hand zum Viktory-Zeichen. Ein gemeinsamer Sieg gegen die befohlene Gewalt!
Am Abend bewachen dann maximal 50 Beamte die Blockade, sie ist somit akzeptiert, wennauch die Polizei kein Mal mit der Blockade per Lauti in Verhandlung tritt, sondern sich immer an das Plenum wendet.
Ich spreche noch mit einer Anwohnerin, die Kaffee gebracht hat, sie sagt, die alten hätten Angst, weil sie die Polizei an den Krieg erinnern würde. Irgendwann gegen 2 legen wir uns alle hin, und versuchen zu schlafen, die Nacht wird kurz und verdammt kalt.
Wir nehmen dann irgenwann den Bus und laufen den Rest der Strecke, unterstützt von einem älteren Einwohner mit Rad nach Admannshagen. Dort formiert sich Block G8. Nachdem unser orangener Finger leider nicht stattfindet, gesellen wir uns einer anderen Farbe zu und ziehen durch die Felder. Nach einiger Zeit taucht am Horizont die erste Querstraße und die Polizei auf. Wir kennnen das Spiel, wir haben es alle geübt. Ausfächern, ausschwärmen, die Bezugsgruppe im Auge behalten und durch. Einige schaffen es zwischen den eng geparkten Mannschaftswagen durchzuspringen. Ein unglaubliches Gefühl, wir haben es soweit geschafft, die Mehrheit ist durch und wir freuen uns unglaublich. An der zweiten Sperre sind die Finger schon etwas erschöpft und die Polizei mit Wasserwerfer besser aufgestellt. Durch privatgärten hindurch gelangen wir an ein unbewachtes Stück der Straße und schließen uns auf der anderen Seite den anderen wasserbeworfenen wieder an.
Bis zum Blockadepunkt ist nur noch ein Feld zu überqueren, welches auch äußerst gut gelint.
Dort angekommen, versucht eine Berliner Einheit noch verzweifelt ins Feld zu laufen, aber drei Blockadegruppen auf der selben Straße, das überfordert die Polizei, welche auch zügigst ihr Scheitern eingesteht und durch freundlichen Umgang mit den Demonstranten signalisiert, dass hier erstmal Ruhe sein soll. Nach einiger Diskussion der Polizei mit dem DelegiertenPlenum gewährt die Mittlere Blockade den Fahrzeugen den Abzug. Allerdings sind die Einheiten nun von 2 Blockaden gekesselt.
Ich werde nicht die Anfrage der Polizei an die Blockaden vergessen: 1. Lassen Sie uns nach hause, wir sind seit 24 stunden im Einsatz, wir kriegen ärger mit der gewerkschaft, 2. könnten Sie unsere leeren Einsatzfahrzeuge auf dem Parkplatz bewachen?
Irgendwann ist die Stimmung sehr gelöst, es werden BILD- gegen taz-zeitungen mit der Polizei getauscht. Die Polizei versucht eine Auflösung der ersten Blockade vor ihr, erlaubt dieser aber am Ende sich den anderen inzwischen fast vereinten 2 Blockaden anzuschließen. Als nach Stunden die Fahrzeuge immer noch nicht wegfahren konnten, täuscht die Einsatzleitung eine Räumung an. Ein Wasserwefer kommt, die Polizisten behelmen sich und stehen im Block. Eine Frage stellt sich, wie wollen die vieleicht 200 übermüdeten Polizeikräfte die 2000 Menschen räumen. Nachdem die Blockade sich binnen kürzester Zeit zusammengefunden hat und Planen über sich ausbreitet, ergreift ein Sprecher von x-tausend Mal quer das wort. "Die sind wütend, sie haben hunger, und sie haben Angst, weil wir so viele sind". Daraufhin nehmen die Beamten ihre Helme ab, die Polizei fahrzeuge entfernen sich über die Wiese neben der Blockade und nutzen die suggeriert angespannte situation. Einige Beamte heben ihre Hand zum Viktory-Zeichen. Ein gemeinsamer Sieg gegen die befohlene Gewalt!
Am Abend bewachen dann maximal 50 Beamte die Blockade, sie ist somit akzeptiert, wennauch die Polizei kein Mal mit der Blockade per Lauti in Verhandlung tritt, sondern sich immer an das Plenum wendet.
Ich spreche noch mit einer Anwohnerin, die Kaffee gebracht hat, sie sagt, die alten hätten Angst, weil sie die Polizei an den Krieg erinnern würde. Irgendwann gegen 2 legen wir uns alle hin, und versuchen zu schlafen, die Nacht wird kurz und verdammt kalt.
... comment
andie,
Mi, 13. Jun. 2007, 16:40
Blockade in Börgerende
Hi, krass, die meisten sachen haben wir wohl ähnlich mitgekriegt...
Wenn du Lust hast, kannst du mal auf http://www.scatterbrains gehen, da habe ich vor ein paar Tagen einen ähnlichen Erlebnisbericht online gestellt. Mich würde eine Review von dir freuen!
Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich deinen Blog auch bei uns auf der seite verlinken.
Eine weitere Schilderung der Blockaden gibt es übrigens auf http://www.zakk.de/blog/?p=885 , von Mischa vom Kulturzentrum ZAKK in Düsseldorf.
Außerdem gibt es übrigens im StudiVZ inzwischen eine Gruppe zu Börgerende, dort bin ich auch auf deinen Blog aufmerksam geworden.
Liebe Grüße,
Andie
Wenn du Lust hast, kannst du mal auf http://www.scatterbrains gehen, da habe ich vor ein paar Tagen einen ähnlichen Erlebnisbericht online gestellt. Mich würde eine Review von dir freuen!
Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich deinen Blog auch bei uns auf der seite verlinken.
Eine weitere Schilderung der Blockaden gibt es übrigens auf http://www.zakk.de/blog/?p=885 , von Mischa vom Kulturzentrum ZAKK in Düsseldorf.
Außerdem gibt es übrigens im StudiVZ inzwischen eine Gruppe zu Börgerende, dort bin ich auch auf deinen Blog aufmerksam geworden.
Liebe Grüße,
Andie
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moribundo,
Mo, 18. Jun. 2007, 02:20
Friedlich anschließen??
Also, Also
Es stimmt zwar dass sich von unserer "kleinen" Blockade Im Ort Börgerende sich viele (nach katastrophaler Koordinierung, Scheisse von der Linkspartei= wir liessen die Bullen durch etc.) friedlich der Hauptblockade angeschlossen hat.
Trotzdem wurden wir (ca. 30 "tapfere" Überbleibsler, von denen 15 wieder beim Beginn der Räumung desertierten) "standesgemäß" :-)))) abegeräumt.
Also zumindest ich hab das volle Programm (Händchen verdrehen, Näslein drücken, wegtragen, in Busch werfen) mitgekriegt.
Danach ließen sie uns aber eh zu "eurer" Blockade gehen (mit ein bisschen Schikane wegen langsam gehen)
Aber was hätten sie auch tun sollen,
Alle Straßen zur GESA waren blockiert :-)))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))
saluti rossi
Es stimmt zwar dass sich von unserer "kleinen" Blockade Im Ort Börgerende sich viele (nach katastrophaler Koordinierung, Scheisse von der Linkspartei= wir liessen die Bullen durch etc.) friedlich der Hauptblockade angeschlossen hat.
Trotzdem wurden wir (ca. 30 "tapfere" Überbleibsler, von denen 15 wieder beim Beginn der Räumung desertierten) "standesgemäß" :-)))) abegeräumt.
Also zumindest ich hab das volle Programm (Händchen verdrehen, Näslein drücken, wegtragen, in Busch werfen) mitgekriegt.
Danach ließen sie uns aber eh zu "eurer" Blockade gehen (mit ein bisschen Schikane wegen langsam gehen)
Aber was hätten sie auch tun sollen,
Alle Straßen zur GESA waren blockiert :-)))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))
saluti rossi
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