... newer stories
Dienstag, 12. Juni 2007
6. Juni - Block G8
gipfelstuermerin, 16:22h
Es ist halb 8 Morgens als wir aufstehen und uns in kleinen Gruppen per Zug oder Auto zum vereinbarten Bahnhof bewegen. Dort treffe ich auf einen der Menschen vom Naked Block und unser Tandem gesellt sich zur Bezugsgruppe Spätzletaxi hinzu, ja es sind fast nur Schwaben ;)
Wir nehmen dann irgenwann den Bus und laufen den Rest der Strecke, unterstützt von einem älteren Einwohner mit Rad nach Admannshagen. Dort formiert sich Block G8. Nachdem unser orangener Finger leider nicht stattfindet, gesellen wir uns einer anderen Farbe zu und ziehen durch die Felder. Nach einiger Zeit taucht am Horizont die erste Querstraße und die Polizei auf. Wir kennnen das Spiel, wir haben es alle geübt. Ausfächern, ausschwärmen, die Bezugsgruppe im Auge behalten und durch. Einige schaffen es zwischen den eng geparkten Mannschaftswagen durchzuspringen. Ein unglaubliches Gefühl, wir haben es soweit geschafft, die Mehrheit ist durch und wir freuen uns unglaublich. An der zweiten Sperre sind die Finger schon etwas erschöpft und die Polizei mit Wasserwerfer besser aufgestellt. Durch privatgärten hindurch gelangen wir an ein unbewachtes Stück der Straße und schließen uns auf der anderen Seite den anderen wasserbeworfenen wieder an.
Bis zum Blockadepunkt ist nur noch ein Feld zu überqueren, welches auch äußerst gut gelint.
Dort angekommen, versucht eine Berliner Einheit noch verzweifelt ins Feld zu laufen, aber drei Blockadegruppen auf der selben Straße, das überfordert die Polizei, welche auch zügigst ihr Scheitern eingesteht und durch freundlichen Umgang mit den Demonstranten signalisiert, dass hier erstmal Ruhe sein soll. Nach einiger Diskussion der Polizei mit dem DelegiertenPlenum gewährt die Mittlere Blockade den Fahrzeugen den Abzug. Allerdings sind die Einheiten nun von 2 Blockaden gekesselt.
Ich werde nicht die Anfrage der Polizei an die Blockaden vergessen: 1. Lassen Sie uns nach hause, wir sind seit 24 stunden im Einsatz, wir kriegen ärger mit der gewerkschaft, 2. könnten Sie unsere leeren Einsatzfahrzeuge auf dem Parkplatz bewachen?
Irgendwann ist die Stimmung sehr gelöst, es werden BILD- gegen taz-zeitungen mit der Polizei getauscht. Die Polizei versucht eine Auflösung der ersten Blockade vor ihr, erlaubt dieser aber am Ende sich den anderen inzwischen fast vereinten 2 Blockaden anzuschließen. Als nach Stunden die Fahrzeuge immer noch nicht wegfahren konnten, täuscht die Einsatzleitung eine Räumung an. Ein Wasserwefer kommt, die Polizisten behelmen sich und stehen im Block. Eine Frage stellt sich, wie wollen die vieleicht 200 übermüdeten Polizeikräfte die 2000 Menschen räumen. Nachdem die Blockade sich binnen kürzester Zeit zusammengefunden hat und Planen über sich ausbreitet, ergreift ein Sprecher von x-tausend Mal quer das wort. "Die sind wütend, sie haben hunger, und sie haben Angst, weil wir so viele sind". Daraufhin nehmen die Beamten ihre Helme ab, die Polizei fahrzeuge entfernen sich über die Wiese neben der Blockade und nutzen die suggeriert angespannte situation. Einige Beamte heben ihre Hand zum Viktory-Zeichen. Ein gemeinsamer Sieg gegen die befohlene Gewalt!
Am Abend bewachen dann maximal 50 Beamte die Blockade, sie ist somit akzeptiert, wennauch die Polizei kein Mal mit der Blockade per Lauti in Verhandlung tritt, sondern sich immer an das Plenum wendet.
Ich spreche noch mit einer Anwohnerin, die Kaffee gebracht hat, sie sagt, die alten hätten Angst, weil sie die Polizei an den Krieg erinnern würde. Irgendwann gegen 2 legen wir uns alle hin, und versuchen zu schlafen, die Nacht wird kurz und verdammt kalt.
Wir nehmen dann irgenwann den Bus und laufen den Rest der Strecke, unterstützt von einem älteren Einwohner mit Rad nach Admannshagen. Dort formiert sich Block G8. Nachdem unser orangener Finger leider nicht stattfindet, gesellen wir uns einer anderen Farbe zu und ziehen durch die Felder. Nach einiger Zeit taucht am Horizont die erste Querstraße und die Polizei auf. Wir kennnen das Spiel, wir haben es alle geübt. Ausfächern, ausschwärmen, die Bezugsgruppe im Auge behalten und durch. Einige schaffen es zwischen den eng geparkten Mannschaftswagen durchzuspringen. Ein unglaubliches Gefühl, wir haben es soweit geschafft, die Mehrheit ist durch und wir freuen uns unglaublich. An der zweiten Sperre sind die Finger schon etwas erschöpft und die Polizei mit Wasserwerfer besser aufgestellt. Durch privatgärten hindurch gelangen wir an ein unbewachtes Stück der Straße und schließen uns auf der anderen Seite den anderen wasserbeworfenen wieder an.
Bis zum Blockadepunkt ist nur noch ein Feld zu überqueren, welches auch äußerst gut gelint.
Dort angekommen, versucht eine Berliner Einheit noch verzweifelt ins Feld zu laufen, aber drei Blockadegruppen auf der selben Straße, das überfordert die Polizei, welche auch zügigst ihr Scheitern eingesteht und durch freundlichen Umgang mit den Demonstranten signalisiert, dass hier erstmal Ruhe sein soll. Nach einiger Diskussion der Polizei mit dem DelegiertenPlenum gewährt die Mittlere Blockade den Fahrzeugen den Abzug. Allerdings sind die Einheiten nun von 2 Blockaden gekesselt.
Ich werde nicht die Anfrage der Polizei an die Blockaden vergessen: 1. Lassen Sie uns nach hause, wir sind seit 24 stunden im Einsatz, wir kriegen ärger mit der gewerkschaft, 2. könnten Sie unsere leeren Einsatzfahrzeuge auf dem Parkplatz bewachen?
Irgendwann ist die Stimmung sehr gelöst, es werden BILD- gegen taz-zeitungen mit der Polizei getauscht. Die Polizei versucht eine Auflösung der ersten Blockade vor ihr, erlaubt dieser aber am Ende sich den anderen inzwischen fast vereinten 2 Blockaden anzuschließen. Als nach Stunden die Fahrzeuge immer noch nicht wegfahren konnten, täuscht die Einsatzleitung eine Räumung an. Ein Wasserwefer kommt, die Polizisten behelmen sich und stehen im Block. Eine Frage stellt sich, wie wollen die vieleicht 200 übermüdeten Polizeikräfte die 2000 Menschen räumen. Nachdem die Blockade sich binnen kürzester Zeit zusammengefunden hat und Planen über sich ausbreitet, ergreift ein Sprecher von x-tausend Mal quer das wort. "Die sind wütend, sie haben hunger, und sie haben Angst, weil wir so viele sind". Daraufhin nehmen die Beamten ihre Helme ab, die Polizei fahrzeuge entfernen sich über die Wiese neben der Blockade und nutzen die suggeriert angespannte situation. Einige Beamte heben ihre Hand zum Viktory-Zeichen. Ein gemeinsamer Sieg gegen die befohlene Gewalt!
Am Abend bewachen dann maximal 50 Beamte die Blockade, sie ist somit akzeptiert, wennauch die Polizei kein Mal mit der Blockade per Lauti in Verhandlung tritt, sondern sich immer an das Plenum wendet.
Ich spreche noch mit einer Anwohnerin, die Kaffee gebracht hat, sie sagt, die alten hätten Angst, weil sie die Polizei an den Krieg erinnern würde. Irgendwann gegen 2 legen wir uns alle hin, und versuchen zu schlafen, die Nacht wird kurz und verdammt kalt.
... link (2 Kommentare) ... comment
5. Juni - Aktionstag gegen Krieg
gipfelstuermerin, 16:17h
Wir setzen uns vormittags vom Camp aus in Bewegung, die Demo beginnt unter leichtem Polizeiaufgebot 500 Meter vom Camp entfernt. Als wir den Bahnhof mit mehreren Hundert nach Warnemünde fahren, werden wir am Bahnhof von hunderten Polizeibeamten empfangen, die teils blockieren und durchsuchen, insgesamt alles verzögern. Irgendwann kann sich die Demo dann aber durch Wohngebiete nach Warnemünde in Bewegung setzen. Es bleibt eine wieder gewaltfreie Demo, die nach kurzer Zeit ihr Ziel erreicht.
Ich plaudere mit einem Marburger, der wie mir erst jetzt klar wird aus dem selben Land wie ich kommt und wir beschließen kurz ins Camp und dann zum Flughafen Lage zu fahren wo George W. Bush erwartet wird zu fahren.
Als wir gegen 16 Uhr am LIDL Parkplatz ankommen, steht nur ein Reisebus für die mehrere hundert Menschen zählende Demo zur Verfügung, wir entschließen uns zum Bahnhof Marienehe zu ziehen und von dort aus zum Flughafen zu gelangen. Am Bahnhof umstellt uns eine schwarz gekleidete und behelmte Einheit, die auf die Frage, was das hier solle mit "Das werdet ihr schon sehen" antwortet. Alle werden durchsucht und irgendwann in den Zug gelassen. Nach einem Umstieg am Bahnhof kommen wir dann irgendwann in Schwaan an. Dort kontrolliert die Polizei erneut, äußerst schleppend und ungenau aber langsam, inklusive Passkontrolle alle Ankommenden. Von Schwaan sind es noch ca 10 Kilometer bis zum Flughafen, die bei Strömendem regen überwunden werden müssen. Mit privatPKWs und einem rückwärtsfahrenmüssenden MediaBus gelange ich ans Ziel. Der Bus muss rückwärts fahren, weil die Polizei ihn nur zwischen zwei Polizeisperren fahren lässt, würde er die Äußere verlassen, er dürfte nicht mehr reinfahren.
Am Ziel angekommen ist es sehr ruhig, die Polizei läßt uns nochmal durchsuchen und diesmal unsere Getränke vortrinken, könnte ja was böses drin sein. Georgie Bush sehen wir dann von unten, in seinem Helikopter und versuchen dann irgendwann mit dem letzten Zug nach Rostock zu kommen.
Ich plaudere mit einem Marburger, der wie mir erst jetzt klar wird aus dem selben Land wie ich kommt und wir beschließen kurz ins Camp und dann zum Flughafen Lage zu fahren wo George W. Bush erwartet wird zu fahren.
Als wir gegen 16 Uhr am LIDL Parkplatz ankommen, steht nur ein Reisebus für die mehrere hundert Menschen zählende Demo zur Verfügung, wir entschließen uns zum Bahnhof Marienehe zu ziehen und von dort aus zum Flughafen zu gelangen. Am Bahnhof umstellt uns eine schwarz gekleidete und behelmte Einheit, die auf die Frage, was das hier solle mit "Das werdet ihr schon sehen" antwortet. Alle werden durchsucht und irgendwann in den Zug gelassen. Nach einem Umstieg am Bahnhof kommen wir dann irgendwann in Schwaan an. Dort kontrolliert die Polizei erneut, äußerst schleppend und ungenau aber langsam, inklusive Passkontrolle alle Ankommenden. Von Schwaan sind es noch ca 10 Kilometer bis zum Flughafen, die bei Strömendem regen überwunden werden müssen. Mit privatPKWs und einem rückwärtsfahrenmüssenden MediaBus gelange ich ans Ziel. Der Bus muss rückwärts fahren, weil die Polizei ihn nur zwischen zwei Polizeisperren fahren lässt, würde er die Äußere verlassen, er dürfte nicht mehr reinfahren.
Am Ziel angekommen ist es sehr ruhig, die Polizei läßt uns nochmal durchsuchen und diesmal unsere Getränke vortrinken, könnte ja was böses drin sein. Georgie Bush sehen wir dann von unten, in seinem Helikopter und versuchen dann irgendwann mit dem letzten Zug nach Rostock zu kommen.
... link (0 Kommentare) ... comment
4. Juni - Aktionstag Migration und Folter
gipfelstuermerin, 16:06h
Gegen Mittag entschließe ich mich in Richtung der Demo zu gelangen, nachdem im Camp verbreitet wurde, dass die auf 10.000 Menschen angeschwollene Demo von der Polizei gekesselt wird. Wir fahren mit dem Zug und versuchen die Demo zu finden, das normale "Wo ist der Helikopter"-Spiel läuft hier nicht, der Heli springt hin und her durch die Stadt. Irgendwann begegnet uns eine Kolonne von über 100 Polizeifahrzeugen, aha, es ist der Anfang der Demo. Ich geselle mich dazu und finde eine spontane Bezugsgruppe. Als die Demonstration erneut für über 90 Minuten geblockt wird, schließe ich mich dem Naked Block an. Hier sind bis zu 50 junge Frauen und Männer, die ihren Protest gegen das Vermummunsverbot leben, sie sind bis auf die Unterhose nackt. In dieser Gruppe bleibe ich auf und finde mehrere nette Menschen, die mich auch in den nächsten Tagen begleiten werden.
Als die Demo irgendwann von den Veranstaltern aufgelöst wird entwickelt sich die Spontandemo. Beieindruckend dass nachdem die Polizei uns an einem steingefüllten Gleisbett ewig festgehalten hat, die Demo sich nicht hat provozieren lassen. Die 3er und breitere Ketten um die Demo wären Provokation genug. Die Spontandemo setzt sich in Richtung statthafen teils gehend, teils laufend in Bewegung. Da der antikapitalistische schwarze Block hier anführt, setzen wir nackten uns an die Spitze um etwas "die Tention rauszunehmen". Die Presse stürzt auf uns ein und auch die Polizei weiß - außer mit Maßenpräsenz - nicht auf den schwarz-nackten Block zu reagieren. An der Werfstraße nähert sich der LautiPartyWagen der Hedonisten der Demo und versprüht gute Laune. Die Polizei muss aufgeben und die Demo friedlich, laut und bunt ziehen lassen. Mit zwei nackten Kollegen lauschen wir noch etwas dem Konzert und gehen richtung Camp.
Als die Demo irgendwann von den Veranstaltern aufgelöst wird entwickelt sich die Spontandemo. Beieindruckend dass nachdem die Polizei uns an einem steingefüllten Gleisbett ewig festgehalten hat, die Demo sich nicht hat provozieren lassen. Die 3er und breitere Ketten um die Demo wären Provokation genug. Die Spontandemo setzt sich in Richtung statthafen teils gehend, teils laufend in Bewegung. Da der antikapitalistische schwarze Block hier anführt, setzen wir nackten uns an die Spitze um etwas "die Tention rauszunehmen". Die Presse stürzt auf uns ein und auch die Polizei weiß - außer mit Maßenpräsenz - nicht auf den schwarz-nackten Block zu reagieren. An der Werfstraße nähert sich der LautiPartyWagen der Hedonisten der Demo und versprüht gute Laune. Die Polizei muss aufgeben und die Demo friedlich, laut und bunt ziehen lassen. Mit zwei nackten Kollegen lauschen wir noch etwas dem Konzert und gehen richtung Camp.
... link (0 Kommentare) ... comment
3. Juni - Move Against G8
gipfelstuermerin, 15:58h
Ich schlafe lange aus und besuche nicht die Landwirtschaftsdemo. Die Ereignisse des Vortages haben mich frustriert. Das dauernde Gesaufe auf dem Camp, das Singen der Unter18Jährigen von DDR liedern, welchem schon am Freitag abend das public viewing von Riots vorrausgegangen war.
Ich schlendere nach einer Langen diskussionserfüllten Nacht irgendwann in den Stadthafen und schaue mir Dendemann beim Soundcheck an. Wir essen im Backstage und danach schauen wir uns das "Menschenbanner" von Greenpeace an. Der Unterdirektor von Greenpeace Deutschland formuliert das ziel der aktion, Greenpeace wolle Frau Merkel den Rücken stärken. Viele im Menschenbanner schütteln die Köpfe machen aber - dem Bild zuliebe - fröhlich und konzentriert mit.
Am Abend treffe ich - wie schon Vortag - noch das Komplette Marburger StudiDemo Team und schließe mich an. Wir sehen zuerst einen Kabaretisten, der Frauenfeindlichen Müll von sich gibt, vorraufhin ein drittel der Zuschauer_innen (vor allem aber Zuschauer!) mit alerta alerta antisexista rufen beginnen, ihn ausbuhen und laut trillern. Ähliches Klima bei den Prinzen, die von der "Nation der Liebe" singen, inhaltlich sehr schön, aber der Titel? Naja,
Chumbawamba versüssen uns den abend, bevor dann irgendwann endlich Jan Delay auftaucht uns mit ein paar sinnlosen G8-Kommentaren versorgt aber ein heftiges Konzert abliefern. Nachdem ich den ganzen Tag kopfschmerzen hatte und mir nun ein Stage-Diver auf dem Kopf gesprungen ist, gehe ich zu den Sanis und lasse mich kühlen.
Die Stimmung ist immer noch leicht gerückt, da "die andere Welt", die möglich sein soll, sich bisher nicht wirklich gezeigt hat.
Ich schlendere nach einer Langen diskussionserfüllten Nacht irgendwann in den Stadthafen und schaue mir Dendemann beim Soundcheck an. Wir essen im Backstage und danach schauen wir uns das "Menschenbanner" von Greenpeace an. Der Unterdirektor von Greenpeace Deutschland formuliert das ziel der aktion, Greenpeace wolle Frau Merkel den Rücken stärken. Viele im Menschenbanner schütteln die Köpfe machen aber - dem Bild zuliebe - fröhlich und konzentriert mit.
Am Abend treffe ich - wie schon Vortag - noch das Komplette Marburger StudiDemo Team und schließe mich an. Wir sehen zuerst einen Kabaretisten, der Frauenfeindlichen Müll von sich gibt, vorraufhin ein drittel der Zuschauer_innen (vor allem aber Zuschauer!) mit alerta alerta antisexista rufen beginnen, ihn ausbuhen und laut trillern. Ähliches Klima bei den Prinzen, die von der "Nation der Liebe" singen, inhaltlich sehr schön, aber der Titel? Naja,
Chumbawamba versüssen uns den abend, bevor dann irgendwann endlich Jan Delay auftaucht uns mit ein paar sinnlosen G8-Kommentaren versorgt aber ein heftiges Konzert abliefern. Nachdem ich den ganzen Tag kopfschmerzen hatte und mir nun ein Stage-Diver auf dem Kopf gesprungen ist, gehe ich zu den Sanis und lasse mich kühlen.
Die Stimmung ist immer noch leicht gerückt, da "die andere Welt", die möglich sein soll, sich bisher nicht wirklich gezeigt hat.
... link (0 Kommentare) ... comment
Der 2te Juni 2007 - Großdemo
gipfelstuermerin, 15:41h
Es ist ein bedeckter Tag und die Spannung ist sicherlich groß. Werden die von Monty Schädel erwarteten 100.000 die Straßen Rostocks füllen, wird es auschreitungen geben. Ich fahre mit der Gruppe der am Morgen angekommenen Marburger_Innen aus dem Camp Rostock mit zur Demo und bin überrascht. Es ist sehr bunt, es gibt keine Vorkontrollen und es scheint überhaupt sehr wenig Polizei zu geben.
Die Demo setzt sich irgendwann in Bewegung, die Marburger_innen haben den Sinn einer Bezugsgruppe noch nicht ganz verstanden ;( Im Grunde handelt es sich um ein Sammelsurium unterschiedlichster Demos, ein einheitliches verbindendet Gefühl will bei mir nicht entstehen, nicht nur mir ist die Demo zu langweilig, zu wenig spontang. Der Träge Eindruck ist sicherlich auch dadurch zu erklären, dass nirgendwo Anwohner zu sehen sind, nur vereinzelt schauen welche aus den Fenstern. Die Anweisungen der Stadt, vor den Chaoten alles zu vernageln, hat praktisch wie mental gut funktioniert.
Irgendwann gelangen wir dann, an einigen eingeworfenen Banken vorbei, zum Stadthafen, wo wir uns erstmal mit Fischbrötchen eindecken, mensch ist ja schließlich am Meer. Aus dem Nichts heraus steigen rauchschwaden am Rande der Demo auf und wir sehen dass in gut 100 Metern entfernung die Polizei in die friedliche Demo reinprügelt. Wir sehen auch Flaschen und Steine, die in einem unglaublichen Tempo fliegen und später, als es sich kurzfristig beruhigt hat und später wieder aufflammt sehen wir auch die vermummten und die mit Sturmhaube unkenntlich gemachten jungen Männer. Sehr professionell das Ganze... Ich gehe irgendwann mit anderen Menschen wieder ins Camp und werde angerufen, ich solle doch wieder in den Hafen kommen, da sei die absolute Freakshow.
Als ich wieder da bin, scheint der Spuk vorbei. Wir sind Helden singen "gekommen um zu bleiben" und die Wasserwerfer sethen auf dem Warnowufer. Die Straße ist überseht von Pflastersteinen und steinchen und auf dem Platz wird getrunken und gefeiert, Bratwurst, Fischbrötchen und Rostocker verteilt. Etwas unüblich für eine politische Manifestation, wäre die Polizei nicht da, sie wäre kaum als solche zu enttarnen. Hier gerate ich in eine Diskussion mit zwei Marburger Freunden, beide sind entzürnt über die Gewalt und die Trägheit dieser Demonstration. Mir persönlich wird erst so langsam der Ernst der Lage bewußt, wie konnte es passieren, dass völlig asolidarisch auf einem Platz tanzende Poplinke, angetrunkene Punks und steinewerfende Vermummte zusammen leben und keiner den Anderen so richtig beachtet. Die Bühne, die darauf besteht, "unser Konzert" müsse weitergehen, das selbe Motto von den Vermummten auf beiden Seiten., jeweils auf ihr Spektakel bezogen und mittendrin wir, mit Fischbrötchen in der Hand zuschauen, paralysiert und fasziniert von den Ereignissen, gleichzeitig unsicher, wie mensch sich verhalten solle.
Es war für die friedlichen ein unerwarteter Gewaltausbruch. Sicher, hier und da wurden Scheiben im Laufe der Demo eingeschlagen, aber die Demo war absolut friedlich als es auf einmal sehr brutal mit Massen von Steinen und in einem ewigen Katz und Mausspiel hin und her ging. Hier liegt in meinen Augen der Schock des 2. Juni.
Die Demo setzt sich irgendwann in Bewegung, die Marburger_innen haben den Sinn einer Bezugsgruppe noch nicht ganz verstanden ;( Im Grunde handelt es sich um ein Sammelsurium unterschiedlichster Demos, ein einheitliches verbindendet Gefühl will bei mir nicht entstehen, nicht nur mir ist die Demo zu langweilig, zu wenig spontang. Der Träge Eindruck ist sicherlich auch dadurch zu erklären, dass nirgendwo Anwohner zu sehen sind, nur vereinzelt schauen welche aus den Fenstern. Die Anweisungen der Stadt, vor den Chaoten alles zu vernageln, hat praktisch wie mental gut funktioniert.
Irgendwann gelangen wir dann, an einigen eingeworfenen Banken vorbei, zum Stadthafen, wo wir uns erstmal mit Fischbrötchen eindecken, mensch ist ja schließlich am Meer. Aus dem Nichts heraus steigen rauchschwaden am Rande der Demo auf und wir sehen dass in gut 100 Metern entfernung die Polizei in die friedliche Demo reinprügelt. Wir sehen auch Flaschen und Steine, die in einem unglaublichen Tempo fliegen und später, als es sich kurzfristig beruhigt hat und später wieder aufflammt sehen wir auch die vermummten und die mit Sturmhaube unkenntlich gemachten jungen Männer. Sehr professionell das Ganze... Ich gehe irgendwann mit anderen Menschen wieder ins Camp und werde angerufen, ich solle doch wieder in den Hafen kommen, da sei die absolute Freakshow.
Als ich wieder da bin, scheint der Spuk vorbei. Wir sind Helden singen "gekommen um zu bleiben" und die Wasserwerfer sethen auf dem Warnowufer. Die Straße ist überseht von Pflastersteinen und steinchen und auf dem Platz wird getrunken und gefeiert, Bratwurst, Fischbrötchen und Rostocker verteilt. Etwas unüblich für eine politische Manifestation, wäre die Polizei nicht da, sie wäre kaum als solche zu enttarnen. Hier gerate ich in eine Diskussion mit zwei Marburger Freunden, beide sind entzürnt über die Gewalt und die Trägheit dieser Demonstration. Mir persönlich wird erst so langsam der Ernst der Lage bewußt, wie konnte es passieren, dass völlig asolidarisch auf einem Platz tanzende Poplinke, angetrunkene Punks und steinewerfende Vermummte zusammen leben und keiner den Anderen so richtig beachtet. Die Bühne, die darauf besteht, "unser Konzert" müsse weitergehen, das selbe Motto von den Vermummten auf beiden Seiten., jeweils auf ihr Spektakel bezogen und mittendrin wir, mit Fischbrötchen in der Hand zuschauen, paralysiert und fasziniert von den Ereignissen, gleichzeitig unsicher, wie mensch sich verhalten solle.
Es war für die friedlichen ein unerwarteter Gewaltausbruch. Sicher, hier und da wurden Scheiben im Laufe der Demo eingeschlagen, aber die Demo war absolut friedlich als es auf einmal sehr brutal mit Massen von Steinen und in einem ewigen Katz und Mausspiel hin und her ging. Hier liegt in meinen Augen der Schock des 2. Juni.
... link (0 Kommentare) ... comment
... older stories